Dachzeltrundreise Slowenien/Südtirol 2024
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Mit dem Dachzelt durch Slowenien und Südtirol: Ein unvergesslicher Roadtrip voller Naturerlebnisse
Unsere Reise begann früh am Morgen in unserem Heimatort Neugnadenfeld. Die Vorfreude war groß, denn uns erwartete ein abenteuerlicher Roadtrip mit dem Dachzelt durch Slowenien und Südtirol. Für uns war die Reise schon immer genauso wichtig wie das Ziel selbst – und genau das wollten wir bei dieser Tour ausleben. Mit dem vollgepackten Auto machten wir uns auf den Weg, unser erstes Ziel war München.
Zwischenstopp in München: Stadtidylle und bayerische Gemütlichkeit
Nach ein paar Stunden Fahrt erreichten wir München, eine Stadt, die immer einen Besuch wert ist. Wir entschieden uns, die erste Nacht direkt am Englischen Garten zu verbringen. Ein großartiger Tipp für Dachzeltnomaden: Hier kann man tatsächlich kostenlos parken und übernachten, was uns sofort eine gewisse Freiheit und Unabhängigkeit spüren ließ. Der Englische Garten, mit seinen weiten Wiesen und schattigen Bäumen, war der perfekte Ort, um nach der langen Fahrt die Beine zu vertreten und die Seele baumeln zu lassen. Eiswelle
Am Abend machten wir uns auf den Weg ins Hofbräuhaus, eines der bekanntesten Wirtshäuser Münchens. Die urige Atmosphäre, das deftige Essen und das frische Bier gaben uns das Gefühl, wirklich angekommen zu sein – nicht nur in München, sondern auch im Urlaubsmodus. Diese erste Zwischenstation war ideal, um entspannt in den Urlaub zu starten und die nächsten Etappen unserer Reise zu planen.
Der Zauberwald bei Ramsau: Natur pur in den bayerischen Alpen
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Süden, mit dem Zauberwald bei Ramsau als nächstem Ziel. Schon die Fahrt dorthin war atemberaubend. Die Straßen wanden sich durch malerische Landschaften, vorbei an grünen Wiesen und eindrucksvollen Bergpanoramen. Der Zauberwald selbst hielt, was sein Name versprach: Ein urwüchsiger Wald, durchzogen von klaren Bächen und geheimnisvollen Wegen. Besonders der kleine See, der mitten im Wald liegt, strahlte eine Ruhe aus, die uns sofort in ihren Bann zog.
Wir entschieden uns für eine Wanderung, die direkt im Wald ausgeschildert war. Die Strecke führte uns durch dichte Bäume, vorbei an plätschernden Bächen und immer wieder boten sich uns wunderschöne Ausblicke auf den See und die umliegenden Berge. Es war die perfekte Mischung aus Bewegung und Naturerlebnis, die uns so richtig in Urlaubsstimmung versetzte.
Der Wörthersee: Ein türkisblaues Juwel mit kleinen Herausforderungen
Von Ramsau aus setzten wir unsere Fahrt fort, das nächste Ziel war der Wörthersee. Die Strecke dorthin war nicht besonders lang, doch wir ließen uns Zeit, um die Schönheit der Landschaft zu genießen. Am Wörthersee angekommen, fanden wir schnell einen Platz auf dem Parkplatz P5 in Velden, wo wir wieder kostenlos übernachten konnten.
Der Wörthersee begrüßte uns mit seinem türkisblauen Wasser und einem beeindruckenden Panorama. Wir waren begeistert von der Schönheit des Sees, doch leider gab es auch ein paar Hürden. Mit dem Fahrrad um den See zu fahren, erwies sich als schwierig, da viele Uferbereiche privat sind und daher nicht zugänglich. Dies zwang uns, große Teile der Strecke entlang der viel befahrenen Straße zu fahren, was den Genuss etwas trübte.
Trotzdem verbrachten wir einen entspannten Abend am See und genossen die Ruhe, die sich über das Wasser legte, als die Sonne langsam unterging. Solche Momente sind es, die eine Reise besonders machen – auch wenn nicht immer alles perfekt läuft.
Bled: Das Juwel Sloweniens und unser Basislager für drei Nächte
Am nächsten Morgen brachen wir früh auf, um unser erstes großes Ziel in Slowenien zu erreichen: Bled. Dieser kleine Ort, bekannt für seinen malerischen See mit der Inselkirche, ist einer der Höhepunkte jeder Slowenien-Reise. Da wir im Vorfeld einen Platz auf dem Campingplatz Bled reserviert hatten, konnten wir uns entspannt zurücklehnen, als wir sahen, dass der Platz komplett ausgebucht war.
Endlich konnten wir unser komplettes Lager aufschlagen: Markise, Vorzelt, Tische und Stühle – alles kam zum Einsatz. Wir hatten beschlossen, hier für drei Nächte zu bleiben, was uns die Möglichkeit gab, die Gegend ausgiebig zu erkunden und den Komfort unseres Dachzelt-Setups voll auszukosten.
In den folgenden Tagen erkundeten wir die Umgebung auf verschiedenste Weise. Besonders beeindruckt hat uns die Vintgar-Klamm, eine schmale Schlucht, durch die sich ein klarer Fluss windet. Die Kombination aus den steil aufragenden Felswänden, dem rauschenden Wasser und der üppigen Vegetation war einfach überwältigend. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, hatten wir unsere Tickets schon einen Tag vorher online gebucht – ein Tipp, den wir jedem weitergeben möchten.
Ein weiteres Highlight war das Stand-Up-Paddling (SUP) auf dem Bleder See. Direkt am Campingplatz konnten wir uns SUP-Boards ausleihen und den See aus einer völlig neuen Perspektive erkunden. Das Wasser war angenehm warm, und es machte riesigen Spaß, um die kleine Insel mit der Kirche zu paddeln.
Abends genossen wir die Ruhe am Campingplatz und unternahmen eine Wanderung zum Aussichtspunkt Ojstrica. Der Weg war zwar steil und anstrengend, aber die Aussicht, die uns oben erwartete, war jede Mühe wert. Von hier aus hatten wir einen spektakulären Blick über den Bleder See, die umliegenden Berge und das langsam verblassende Abendlicht.
Der Bohinjsko See und Ljubljana: Ein Mix aus Natur und Kultur
Nach unseren Tagen in Bled machten wir uns auf den Weg nach Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens. Doch bevor wir die Stadt erreichten, legten wir einen Zwischenstopp am Bohinjsko See ein. Ursprünglich hatten wir geplant, mit der Gondel auf den Berg Vogel zu fahren, um dort eine Wanderung zu unternehmen. Doch angesichts des warmen Wetters entschieden wir uns spontan um und verbrachten den Tag lieber am See. Wieder liehen wir uns SUPs aus und genossen das kühle Wasser, bevor wir unsere Reise nach Ljubljana fortsetzten.
In Ljubljana angekommen, gönnten wir uns den Luxus eines Hotelaufenthalts – ein Wunsch unserer Kinder, die gerne mal eine Pause vom Campingleben einlegen wollten. Die Stadt selbst erkundeten wir mit dem Fahrrad und zu Fuß. Besonders beeindruckend war die Altstadt, mit ihren engen Gassen, charmanten Plätzen und dem imposanten Blick auf die Burg, die über der Stadt thront.
Am Abend schlenderten wir durch die lebendige Altstadt, ließen uns von den vielen Restaurants und Cafés verzaubern und fanden schließlich das Pop’s, ein Burger-Restaurant, das uns so gut gefiel, dass wir es unbedingt weiterempfehlen müssen. Die Atmosphäre in der Stadt war entspannt und international, und obwohl wir uns sehr wohl fühlten, merkten wir doch, dass uns die Natur langsam wieder rief.
Bovec und die Soca: Adrenalin und Natur in ihrer reinsten Form
Nach zwei Nächten in Ljubljana zog es uns weiter in die Berge – unser nächstes Ziel war Bovec, eine kleine Stadt in den Julischen Alpen, die besonders bei Outdoor-Enthusiasten beliebt ist. Wir hatten auf dem Campingplatz Liza einen Stellplatz direkt am türkisblauen Fluss Soca reserviert, und schon die Ankunft dort war ein Erlebnis für sich. Der Fluss, der sich glasklar und in atemberaubendem Blau durch die Landschaft schlängelt, ist das Herzstück dieser Region und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Abenteuer und Erholung.
In den folgenden Tagen probierten wir verschiedene Outdoor-Aktivitäten aus, die hier angeboten werden. Das Rafting auf der Soca war ein absolutes Highlight, vor allem für unsere beiden Töchter. Mit Neoprenanzügen, Helmen und Rettungswesten ausgestattet, fühlten wir uns jederzeit sicher, auch wenn die Stromschnellen an manchen Stellen durchaus Respekt einflößten. Unser Guide war fantastisch, er sorgte nicht nur für unsere Sicherheit, sondern auch für jede Menge Spaß und gute Laune. Wir haben uns bei der Buchung für alle Touren für den Veranstalter Sport Mix in Bovec entschieden und haben es nicht bereut. Die kompetente Einweisung, Abholung vom Campingplatz und jede Menge kostenloser Fotos war einfach Mega. Tipp: plant euren Termin früh morgens, da nachmittags der Fluß sehr voll mit Booten ist.
Ein weiteres Abenteuer war das Kajakfahren auf der Soca. Hier ging es etwas wilder zu, und tatsächlich landete der ein oder andere von uns im kalten Wasser (11 Grad). Doch dank der guten Ausrüstung war das kein Problem, und die Herausforderung machte die Erfahrung nur noch intensiver.
Für den ultimativen Nervenkitzel sorgte die Zipline über das Tal von Bovec. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h sausten wir 200 Meter über dem Boden durch die Luft in einer Höhe von über 1300m – ein Adrenalinkick, den wir so schnell nicht vergessen werden. Die Aussicht dabei war einfach spektakulär, und obwohl die Tour nicht für kleine Kinder geeignet ist, konnten unsere Mädels es kaum erwarten, sich in die Gurte zu werfen und loszulegen.
Die Lage unseres Campingplatzes war perfekt für eine Flusswanderung entlang der Soča. Wir nahmen den Bus zur Haltestelle Lepena K und wanderten von dort aus zurück zum Camp Liza. Der Weg führte uns entlang des smaragdgrünen Flusses, vorbei an malerischen Brücken und Aussichtspunkten. Die Wanderung war anspruchsvoll und gut ausgeschildert.
Ein Abstecher in die Dolomiten: Südtirol in seiner schönsten Form
Nach vier unvergesslichen Nächten in Bovec setzten wir unsere Reise fort – es ging in die Dolomiten nach Südtirol, wo uns der Campingplatz Olympia erwartete. Dieser Platz war die ideale Basis, um die umliegenden Berge und Seen zu erkunden.
Besonders der Pragser Wildsee hatte es uns angetan. Schon die Anfahrt mit dem E-Bike war ein Erlebnis für sich, vorbei an saftigen Wiesen und hohen Berggipfeln. Der See selbst, eingebettet in eine dramatische Bergkulisse, war einfach nur beeindruckend. Obwohl hier viele Touristen unterwegs waren, fanden wir einen ruhigen Platz, von dem aus wir das Panorama bei einem kühlen Getränk genießen konnten.
Ein weiteres Highlight unserer Dolomiten-Tour war die Wanderung zu den Drei Zinnen. Obwohl es nicht einfach war, einen Parkplatz zu finden, hatten wir uns bewusst für einen frühen Start entschieden und wurden dafür mit einer der letzten freien Plätze belohnt. (Insgesamt 650 Parkplätze, 30€ inkl. Maut. Die Wanderung selbst war anspruchsvoll, aber die Aussicht von der Dreizinnenhütte übertraf alle unsere Erwartungen. Die markanten Gipfel der Drei Zinnen, die sich vor dem tiefblauen Himmel abzeichneten, waren ein würdiger Abschluss unserer Reise.
Bevor wir die Dolomiten verließen, besuchten wir noch eine lokale Sennerei, in der wir eine Führung auf Deutsch genießen konnten. Hier bekamen wir einen Einblick in die traditionelle Käseherstellung, durften die verschiedenen Sorten probieren und uns schließlich mit einer leckeren Käseplatte stärken. Es war ein perfekter Abschluss unseres Aufenthalts in Südtirol, der uns nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch bereichert hat.
Heimreise und Fazit: Ein unvergesslicher Roadtrip voller Erlebnisse
Nach fast drei Wochen voller Abenteuer und Entdeckungen machten wir uns auf den Heimweg. Doch anstatt direkt durchzufahren, legten wir noch einen letzten Zwischenstopp in Bayern ein. Hier verbrachten wir eine Nacht in einem gemütlichen kleinem Dörfchen an der Kirche in Bodelsberg, wo wir uns bei Zwiebelrostbraten und Spätzle für die letzte Etappe stärkten.
Unser Fazit: Diese Rundreise durch Slowenien und Südtirol war einer der schönsten Reisen, die wir gemacht haben. Die Kombination aus atemberaubender Natur, spannenden Aktivitäten und kulturellen Erlebnissen hat uns als Familie noch enger zusammengeschweißt und unzählige unvergessliche Momente beschert.
Wer eine ähnliche Reise plant, dem möchten wir folgende Tipps mit auf den Weg geben:
- Campingplätze im Voraus buchen: Besonders in der Hochsaison sind die Plätze oft ausgebucht. Eine rechtzeitige Reservierung spart Stress und ermöglicht es, die Reise entspannt zu genießen.
- Flexibilität bewahren: Auch wenn eine grobe Planung wichtig ist, sollte man sich immer die Freiheit lassen, spontan Entscheidungen zu treffen und auch mal abseits der ausgetretenen Pfade zu nächtigen.
- Die Natur respektieren: Ob beim Wandern, Campen oder bei Outdoor-Aktivitäten – es ist wichtig, die Natur zu schützen und respektvoll mit ihr umzugehen. Das bewahrt ihre Schönheit für zukünftige Generationen und sorgt dafür, dass man selbst die besten Erlebnisse hat.
- Wasserschuhe nicht vergessen!
Diese Reise hat uns gezeigt, wie viel Schönheit und Abenteuer direkt vor unserer Haustür liegen. Wir sind dankbar für die vielen Erlebnisse und freuen uns schon jetzt auf unsere nächste Tour – wieder mit dem Dachzelt, vielleicht in eine andere Richtung, aber ganz sicher mit genauso viel Begeisterung und Freude am Campen.